Fumon S. Nakagawa Roshi wurde am 23. Dezember 1947 in Kyoto geboren.
Mit 16 Jahren begegnete er Soko Morinaga Roshi, von ihm erhielt er seine ersten Belehrungen. Gleichzeitig setzte er sich intensiv mit den Dharma-Reden von Kodo Sawaki Roshi auseinander. Fumon S. Nakagawa Roshi studierte an der Keio-Universität in Tokyo westliche Philosophie. Er fühlte sich zu den Werken von Bach, Mozart und Beethoven hingezogen, die ihn zutiefst berührten und übte selbst intensiv die Shakuhachi (Zen-Bambusflöte).
Mit 18 Jahren traf er in Tokyo erstmals Tokugen Sakai Roshi, der später sein Lehrer werden sollte. Gleichzeitig praktizierte er unter Kosho Uchiyama Roshi im Antaiji-Kloster in Kyoto.
Mit 21 Jahren führte die erste große spirituelle Erfahrung zu einer schweren geistigen Krise und einer tiefen, klaren Einsicht: »Alle Menschen leiden, und trotzdem verletzen sie sich gegenseitig, ohne es zu wissen.« Dieses Geschehen löste die brennende Frage an Tokugen Sakai Roshi aus: »Wenn man das Mitgefühl für alle Wesen im Herzen spürt und danach lebt, ist das der Mönchsweg? Und falls das wirklich so ist, werden Sie mir dann bitte die Ordination geben?«
1970 erhielt Fumon S. Nakagawa Roshi im Tempel Myogen-ji in Nagoya die Mönchs-Ordination von Tokugen Sakai Roshi. Es war der Tempel in dem Kodo Sawaki Roshi bis an sein Lebensende wirkte.
Traditionsgemäß folgte der erste Teil der Mönchsausbildung unter der Leitung von Tokugen Sakai Roshi und Genko Kawase Roshi, der Äbtissin des Myogen-ji in Nagoya. Sie waren beide, wie auch Uchiyama Roshi, wichtige Schüler von Kodo Sawaki Roshi. Fumon S. Nakagawa Roshi schloss das Studium an der Komazawa-Soto-Universität mit dem Magister in Zen-Buddhologie ab.
Mit 27 Jahren trat er für den zweiten Teil der Mönchsausbildung in das Soto-Hauptkloster Eiheiji ein. Die drei Hauptäbte Sato Zenji, Hata Zenji und Miyazaki Zenji wirkten auch als wichtige persönliche Lehrer für ihn.
1979 führte ihn sein Dharma-Weg nach Deutschland, wo er begann, in verschiedenen Zentren Sesshins und Seminare zu leiten. Der erste eigene kleine Tempel Jikishin-an war eine alte Mühle im Allgäu. Dort praktizierte er intensiv mit seinen Schülern.
1985 war ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben. Nach intensiven Praxisjahren erfuhr er in der Allgäuer Mühle „Das Erwachen zum Gelöbnis-Leben“.
1987 gründete Fumon S. Nakagawa Roshi das Stadt-Übungszentrum Jikishin-an in München, das bis 2008 existierte.
1994 führte ihn die Begegnung mit Thich Nhat Hanh zur Öffnung einer neuen Dimension, die er schon lange im Herzen getragen hatte: Viele Jahre schon war es seine Vision, den Buddhaweg nicht nur als strengen Zen-Ausbildungsweg zu gehen, sondern auch einen sanften authentischen Heilungsweg zu finden, offen für alle Menschen. Er war tief beeindruckt von der liebevollen Achtsamkeitspraxis, die Thich Nhat Hanh entwickelt hatte, um das Leid im Menschen zu transformieren.
1996 begegnete Fumon S. Nakagawa Roshi in Form eines alten Landgasthofes in Eisenbuch/Erlbach seiner Lebensaufgabe. Hier sollte seine Vision vom „Zentrum für heilsames Leben“ konkret verwirklicht werden.
1997 wurde Ekiho Miyazaki Zenji, der 78. Patriarch Hauptabt vom Soto-Hauptkloster Eiheiji, Ehrenbegründer des Zen-Zentrums Eisenbuch, Daihizan Fumonji.
2003 begann Fumon S. Nakagawa Roshi gemeinsam mit Myochi R. Wecker, die schon seit 1981 gemeinsam mit ihm praktizierte, das „Zentrum für Heilsames Leben“ aufzubauen.
2006 erfolgte die Abteinsetzung von Fumon S. Nakagawa Roshi und die offizielle Gründung des Klosters Daihizan Fumonji, mit dem Segen Miyazaki Zenjis.
2010gründete Fumon S. Nakagawa Roshi die Sangha- und Übungsgruppe Shobo-Kai.
Ein Prozess des Lebens, eine Zeit voller Kraft, Weisheit und Liebe.
Dieser Weg wird auch erkennbar im Dharma-Namen und in der Namensgebung des Klosters, denn diese Namen sind durch den geistigen Schulungsweg mit Sawaki Roshi, Sakai Roshi und Kaigaku Genko hervorgegangen.
Sawaki Roshis Namen, Simon Kodo bedeutet:
Das Tor der Dharma Vorfahren und deren authentischer Weg wieder aufblühen zu lassen.
Dieses hat Sawaki Roshi kompromisslos und ohne Rücksicht auf weltliche Vorteile und Annehmlichkeiten ein Leben lang mit voller Kraft durchgeführt.
Sakai Roshis Namen, Eshu Tokugen bedeutet:
Hervorragende Weisheit vom Ursprung her zu erwerben.
Auch er hat unter Verzicht auf weltliche Ruhm oder Anerkennung die ursprüngliche Dharma-Weisheit erforscht und den dafür bereiten Herzen verkündet.
Neben der männlich disziplinierten Kraft und Strenge Sawaki Roshis und der tiefen Weisheit Sakai Roshis hatte Fumon S. Nakagawa Roshi auch das Privileg die weiblichen Eigenschaften der Sanftmut und Liebe zu erleben. Er konnte einige Zeit bei einer Meisterin leben und lernen:
Kawasw Anju Samas Name Kaigaku Genko bedeutet:
Das wunderbare tiefgründige Licht, welches die Stille-Praxis als Liebe erkennend praktiziert.
Sie lebte streng für das Dharma und immer liebevoll, einfach und bescheiden für Alle im Lichte der Weisheit.
Diese drei Gesichter und Qualitäten scheinen sich in Fumon S. Nakagawa Roshi zu vereinen, um den Menschen und den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden zu können.
Diese Aufgabe spiegelt sich im Namen von Fumon Shoju Nakagawa Roshi wieder:
Shoju bedeutet wahrhaftiges, gesegnetes langes Leben und
Fumon bedeutet das universelle Tor zu Kannon Bosatsu.
Es war Fumon S. Nakagawa Roshi vom ersten Moment klar, als er von Eisenbuch gepackt wurde, das das Eiserne Buch nur durch Geduld, Sanftmut, Weisheit und Liebe geöffnet werden konnte.
Er ist diesem Gelöbnis bis heute treu geblieben – alles Leid der Menschen auf sich zu nehmen und die Türen ihrer „eisernen Herzen“ durch Geduld und Liebe wieder zu öffnen.